Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie

hg. von Dr. Anton Holzer

Béla Albertini

Ungarische Fotografiegeschichte

Forschungs- und Publikationsprojekt – Museum für Ungarische Fotografie ­– Beginn: 2009 – Ende: ca. 2012 – Art der Finanzierung: u.a. Stiftung für Nationale Kultur /Nemzeti Kulturális Alap – Kontaktadresse: bela.albertini(at)gmail.com

Erschienen in: Fotogeschichte 117, 2010

Die Buchreihe des Museums für ungarische Fotografie – Aus der Geschichte der ungarische Fotografie – nähert sich seinem 50. Band. Dieser wird die „Geschichte der ungarische Fotografie” von den Anfängen bis zur Gegenwart vorstellen. Die Grundlagenforschung für dieses Projekt wurde 2009 begonnen. Die Arbeit erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst hat eine Arbeitsgruppe von Bibliothekaren ein Repertorium angefertigt, das die einschlägigen Artikel in der ungarischsprachigen Fachpresse von 1872  bis heute erfasst. 1872 erschien in Budapest die erste ungarische Zeitschrift zur Fotografie: Fotografischen Blätter (Fényképészeti Lapok). In einem zweiten Schritt wird eine Bibliografie zusammengestellt, die alle wesentlichen Bücher und Kataloge zur Fotogafie von den Anfängen bis heute umfasst. In einem dritten Schritt wird mit der Sammlung und Aufbereitung wichtiger nichtpublizierter schriftlicher Archivalien und Quellen von etwa 200 Fotografen begonnen, um umfassendere biografische Informationen zu gewinnen. Diese Grundlagenforschung orientiert sich in ihrer Gliederung teilweise an Timm Starls Lexikon zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945, Wien 2005.

Das Forschungsprojekt baut auf Vorarbeiten auf, die bereits weiter zurückreichen. Unter anderem ist schon seit längerem eine zweibändige Allgemeine und ungarische fotogeschichtlicheQuellensammlung in Arbeit. Sie umfasst Quellen zur Geschichte der ungarischen Fotografie von den Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Weiters gibt es bereits Forschungen, die Teilgebiete des Projektes betreffen: Etwa eine Arbeit, die sich mit den emigrierten ungarischen Fotografen beschäftigt; eine Arbeit über die Geschichte der Fotoateliers in Ungarn; eine Arbeit über die Geschichte der ungarischen Avantgardefotografie usw.

Das Forschungsprojekt geht von einem ganzheitlichen Begriff der Fotografie aus, das heißt, es beschränkt sich nicht nur auf die Geschichte der Fotokunst. Fotografie ist, aus diesem Blickwinkel betrachtet, ein konstitutiver Bestandteil des gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens mit engen Wechselwirkungen zwischen all diesen Bereichen. Die Untersuchung geht diesen Wechselwirkungen auch über nationale Grenzen hinweg nach. Sie versteht sich als vergleichende Geschichte der Fotografie, die die Fotoentwicklungen und Austauschbeziehungen zwischen der ungarischen Fotoentwicklung und jener in den Nachbarländern analysiert. Deshalb wirft dieses Projekt auch einen Blick auf die österreichische, deutsche, tschechische und slowakische Fotogeschichte. Ebenfalls berücksichtigt werden sollen folgende Bereiche: die Geschichte der Fototechnik, die Geschichte der Fotoästhetik und des theoretischen Denkens, die Geschichte der Fotokritik, die Beziehung der bildenden Kunst und der Lichtbildkunst, die Geschichte der Fachpresse und der Fachbücher usw.

Koordiniert wird das Projekt von vier Mitgliedern eines sog. Redaktionsausschusses. Sie entwickeln die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, formulieren die Gliederung und Leitlinien der Analyse und leiten die Erforschung von Detailuntersuchungen. Die konkrete Forschungsarbeit wird von einem größeren Team von Fachleuten erledigt. Geplant ist ein mehrbändiges (mindestens zweibändiges) Werk, das die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen zusammenstellt und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich macht. Aufgrund des Umfangs wird die Publikation auf Ungarisch erfolgen, aber Zusammenfassungen  in anderen Sprachen sollen den Austausch mit einer nichtungarischsprachigen Öffentlichkeit erleichtern. Im Laufe des Projekts wird eine intensive Zusammenarbeit mit anderen fotohistorisch arbeitenden Forschern und Institutionen in und außerhalb Ungarns angestrebt.

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Verletzte Bilder

Anton Holzer, Elmar Mauch (Hg.)

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Das fotografische Atelier: Kunst, Geschäft, Industrie

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Vom Lichtbild zum Foto

Zur westdeutschen Fotoszene der 1950er Jahre

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Fotografie als kollektives Unternehmen

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Künstlerische Interventionen im fotografischen Archiv

Stefanie Diekmann, Esther Ruelfs (Hg.)

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Fotoalben im 20. und 21. Jahrhundert

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Fotografien in Zeitschriften

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Kommerzielle Farbfotografie vor 1914

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Fotoalben im 19. Jahrhundert

Bernd Stiegler, Kathrin Yacavone

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Reisen, Wanderungen, Fotografien 1841 bis 1870

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Neue Perspektiven der Fotobuchforschung

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Fotografie, Exil und Migration

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Heft 151 | Jg. 39 | Frühjahr 2019

 
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Fotografische Handbücher 1939 bis 1918

Herta Wolf (Hg.)

Heft 150 | Jg. 38 | Winter 2018