
40 Jahre FOTOGESCHICHTE: Stimmen zum Jubiläum
Stefanie Diekmann
Die Geschichte mit der Fotogeschichte ist datierbar
Ich erinnere: Berlin, 1995, den langen Sommer, in dem wissenschaftliches Schreiben auf einmal sehr konkret wurde. Nicht nur weil es um den Abschluss einer Arbeit und dann um den Entwurf zu einer weiteren Arbeit ging. Sondern vor allem, weil Schreiben schon damals immer auch Lesen hieß, und die Lektüren des Sommers 1995 bedeutet haben, zum ersten Mal die Vielfalt jener Texte zu entdecken, die wissenschaftlich heißen und zugleich alle möglichen Eigenschaften haben, die mit diesem Stichwort nur bedingt erfasst sind. Die Entdeckung fand zu einem wesentlichen Teil in der Fotogeschichte statt. Genauer: in der Kunstbibliothek (stiller, verschlossener und längst nicht so frequentiert wie die Staats-bibliothek auf der anderen Seite der Potsdamer Straße), wo die steifen, grauen Hefte entweder für den Lesesaal bestellt oder Kopien einzelner Aufsätze zu absurden Preisen in Auftrag gegeben werden konnten. Abgeholt wurden sie dann einige Tage später, gelesen an verschiedenen Orten, aufbewahrt nur von Fall zu Fall und manchmal eben ein weiteres Mal bestellt. Ich bin keine Sammlerin, keine Abonnentin, aber das ändert nichts daran, dass die Fotogeschichte unter den Zeitschriften, die mich durch die Schreibarbeit begleiten, eine der wichtigsten geblieben ist.
Erschienen in: Fotogeschichte, Heft 157, 2020
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